Mehrsprachigkeit im Schulsystem
Englisch (Globish, Eurish)
In unserer Region Funktion als Lingua Franca (Internationale Vernetzung, Wirtschaft, Technik, Wissenschaft) etc: Verstehbarkeit, kommunikative Flexibilität und Effizienz wichtiger als muttersprachliche Standards
Schweizer Studie: Beginn in der 5. Schulstufe erzielt im Alter von 13 Jahren bessere Ergebnisse als Beginn im Kindergarten auf Basis eines geringen Stundenkontingents
Nachbarsprachen
Teil der Erlebniswelt von Kärntner Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen
Kontakte bei Tagesausflügen, Urlaub, mit zweisprachigen Kärntner*innen
Folgerungen:
Englisch als Lingua Franca ab der 5. Schulstufe bis zum Ende der Schulzeit
Zumindest eine Nachbarsprache im Kindergarten und in der Volksschule (spielerisch mit „Sprachbädern“, im Zusammenhang mit Aktivitäten wie Sport, Werken, Ausflügen…), kennen lernen von Muttersprachlern
Fortführung in weiterführenden Schulen
Verzicht auf Perfektion! Sprachen haben unterschiedliche Funktionen in unterschiedlichen Lebensbereichen. Auch Kenntnisse auf Basis von A2 eröffnen erste Zugänge und schaffen ein offenes Kommunikationsklima.
Lehrlingsausbildung: Videomaterial für berufsspezifische Tätigkeiten und Werkzeuge; Initiativen zum Lehrlingsaustausch weiterführen und ausbauen
Inter-regionale Lehrer*innen Fortbildung
Alpen-Adria Jugendwerk analog zum Deutsch-Französischen Jugendwerk
Unterstützende Maßnahmen
Best Practice Beispiele verbreiten: Das Schulsystem Luxemburgs, Frankreich Strategie des Saarlandes
2. Erwachsenenbildung
Maßnahmen
Finanzielle Vergünstigungen für Sprachkurse
Digitale Plattform mit Informationen über
- Sprachkurse in TV und Radio
- Online-Kurse
- Anbieter in einzelnen Gemeinden
- Anbieter im Alpen-Adria-Raum
- Die Organisation von lokalen Sprachentreffs mit Native-Speakern und für Sprachtandems
3. Medien als Promotoren
Radio Kärnten, Antenne Kärnten, slowenische Abteilung des ORF, Radio Agora
eigenes Format (Sendereihe) über Mehrsprachigkeit
„phrase of the day“ einer Nachbarsprache
„Radio Talk“ mit Nachbarn in deren Sprachen, auf einfachem Sprachniveau, mit Switching
ORF und TV-Privatsender
Filme in Nachbarsprachen, mit deutschen Untertiteln, oder mit Untertiteln in den Nachbarsprachen
„Kärnten heute“ und „Dober dan Koroška“ auch in der jeweils anderen Landessprache mit Untertiteln.
Zeitungen (Print- und Onlineversion)
„Sprachecken“ mit Wörtern und Wendungen
4. Ein positives Klima für die Nachbarsprachen schaffen
Ent-Nationalisierung der Sprachen
Kenntnis des Slowenischen kein „nationales“ Bekenntnis,
Niederschwellige Sprachangebote slowenischer Organisationen für Deutschsprachige
Politische Institutionen
Webseiten von Landesregierung und Gemeinden 4-sprachig (z.T. bereits realisiert)
Gemeindepartnerschaften verstärken
Einmal pro Jahr „Tag der Mehrsprachigkeit“ in allen Bezirken
Neue „Europa-Festtage“
Medien
Z.B. „Landkrimi“ mit grenzübergreifender Polizeiarbeit
Alpen-Adria-Journal
Vereine, Kulturorganisationen etc.
Mehrsprachige Moderation, evtl. Übersetzung
Private
Mehrsprachige Stände auf Messen, Märkten, Sportfesten…
Der öffentliche Raum, „linguistic landscapes“
4-sprachige Hinweisschilder (Denkmäler, Museen, Sehenswürdigkeiten, historische Erklärungen, Institutionen…) im öffentlichen urbanen Raum sowie 4-sprachige Erklärungen zu Naturphänomenen im touristisch genutzten Naturraum (Wanderwege, Geo-Trails…)
QR Codes mit 4- sprachigen Informationen
5. Vision
Kärnten als sanfter Übergang an der Schnittstelle dreier Sprachfamilien
Selbstdarstellung der Region als ein Europa im Kleinen, kulturell und sprachlich reichhaltig, „cool“
„Who imitates whom?“
6. Konkrete Schritte
Diskussion mit Sprachlehrerinnen, Sprachlehrern und Bildungsdirektion über Intensivierung des Sprachenunterrichts.
Sprachurlaube bei den Nachbarn: Sprachangebote für Urlauber durch Tourismusorganisationen und Fremdenverkehrsbetriebe, Deutsch für fremdsprachige Urlauber in Kärnten
Periodischer Meinungsaustausch zwischen beruflichen Vereinigungen, politischen Parteien, NGO’s: AAAllianz – Generalsekretariat am Sitz der Kärntner Landesregierung als Koordinationsbüro
Kooperationen mit Sprachinstituten in Slowenien und Italien, Kontakte mit Deutschlernenden in den Nachbarländern
Comments